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25 JAHRE MAUERFALL (Teil 2) : DU OPA, GABS IN DER DDR EIGENTLICH AUCH BIER?

Posted in - Bier on Oktober 8th 2014 0 Comments

Die DDR war eine rechtschaffende Biertrinkernation, denn schließlich hatte das Brauhandwerk in beiden Teilen Deutschlands eine lange Tradition und daran sollte auch nach der Teilung in zwei Staaten nicht gerüttelt werden. Dafür wurde ordentlich an den Besitzverhältnissen gebastelt und die freien Brauereien unter Kombinatsdächern zusammengeschnürt. Also so ähnlich wie heute, nur dass es sich jetzt eben Globalisierung nennt.

Wie alle begehrten Artikel, war auch Bier des Öfteren Mangelware, gerade in ländlichen Gebieten oder der Ostsee kam es immer wieder zu „bierfreien Zeiten“. Ebenfalls bierfrei waren die Jugendclubs, dort musste sich der Nachwuchs mit Kola-Whisky oder Moulin Rouge Mut antrinken. In den 80er Jahren schafften es die Ostler auf den dritten Platz des weltweiten Pro-Kopf-Verbrauchs von Alkohol und sie hätten wahrscheinlich auch noch die führenden Franzosen überholt, wenn nur die Kapazitäten der Brauereien größer gewesen wären.

Qualitativ war das DDR-Bier eine reine Wundertüte und man wusste eigentlich nie, was einen erwartet. So konnte man durchaus 6 halbe Liter Rex Pils trinken ohne auch nur den Hauch eines Rauschs zu verspüren, oder eben nach drei Berliner Pilsnern kotzend im Gebüsch liegen. Kam halt immer drauf an. Auch auf geschmacklicher Ebene konnte man nie sicher sein, mal war das Bier sauer, mal bitter, mal flockig und mal trüb. Aber meistens ganz normal.

In jedem Fall haftete dem DDR-Bier ein grauenhaftes Image an. Geschichten von gigantischen Kakerlaken-Invasionen in den Brauereien, gehörten genauso zum Standard, wie die Mär von der Rindergalle, die anstatt des Hopfens zum Brauen verwendet wurde.

Es ist also kein Wunder, das es den Leuten 1989 endgültig reichte, und sie in Scharen dorthin flohen, wo das Bier nach Freiheit und deutschem Reinheitsgebot schmeckte, oder auf die Straße gingen. Als Ironie der Geschichte dürfte gelten, das nach all dem Bex, Bitburger und Krombacher, nun wieder die alten Marken den Osten beherrschen und die Zonis genau das Bier am liebsten trinken, von dem sie damals doch eigentlich genug hatten…

Fortsetzung folgt

Trivia: Das abgebildete Gruben-Pils stammt zwar schon aus nachwendlichen Brauzeiten, aber das Design ist sowas von ostig, das es mal ruhig mitspielen darf!

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