AUF DER METALCOUCH (Legacy 56, August 2008)
Auf der Metalcouch mit Mikis Wesensbitter
…herrscht diesmal Stille. Wie jetzt, Stille? Auf der Metalcouch ist es doch nie still. Irgendwer treibt sich doch dort immer rum! Sollte das diesmal etwas anders sein? Da schauen wir mal genauer hin:
Das Parkett ist poliert, die Vorhänge wehen weichgespült und gestärkt im sanften Abendwind, der durch die angekippten Oberlichter hereindringt, die Kissen räkeln sich frisch gewaschen auf der Couch und der legendäre Bier-Raritäten-Kühlschrank schläft mit offener Tür im Stand-By-Modus. Der Teppich ist shampooniert, die Stühle stehen kerzengerade und selbst der Schreibtisch, auf dem immer Unordnung herrscht, ist erschreckend aufgeräumt.
Horch! Sind da nicht doch Schritte zu hören? Leises Gemurmel und unterdrücktes Gekicher? Nein, da ist nichts! Dafür fällt der Blick auf die CD-Sammlung, die sich kunstvoll die Nordwand heraufwindet. Alles in Reih und Glied, penibel sortiert und erst vor kurzem mit einem Swiffer (dem Original aus der TV-Werbung!) vom Staub befreit worden.
Irgend etwas stimmt hier nicht. Und wo ist überhaupt Mikis Wesenbitter? Wenigstens der müsste ja wohl hier rumspuken!
Was ist das denn für ein Zettel direkt über der Metalcouch?
„Liebe LeserInnen, ich bin in Urlaub. Sonne, Meer, Wind und bestimmt auch viel Sex. Ging nicht anders, ich muß ja schließlich auch mal Ferien machen. Aber ich habe Euch natürlich nicht vergessen und eine neue Folge der Franka-Geschichte da gelassen. Genießt die Hochsommernächte, spielt mit den späten schwarzen Schmetterlingen und vor allem mögen die Brauereien Eures Herzens von frühherbstlicher Melancholie verschont bleiben.“