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AUF DER METALCOUCH (Legacy 62/August 2009)

Posted in - Auf der Metalcouch on August 4th 2009 0 Comments

Auf der Metalcouch…

…mit Mikis Wesensbitter

…singen heute die Vögel, summen die Mariechenkäfer und hüpfen die Eichhörnchen von Ast zu Ast. Ein sanfter warmer Wind weht, am Himmel schweben Schäfchenwolken, und die Blätter der alten Eiche spenden Schatten. Wo ist es schöner als im Sommer zu Hause, denke ich, während ich mit verzücktem Gesichtsausdruck ein norwegisches Haakon aus der eisperligen Büchse schlürfe. So entspannt, so ruhig, so herrlich unaufgeregt ist es hier. Alle Nachbarn sind weg, alle Geräusche sind verstummt. Ich habe die Couch in den Garten gestellt und es mir darauf gemütlich gemacht.

Eigentlich war das ja ganz anders geplant: Das Urlaubshotel hatte ich nach allen Regeln der Internetrecherche ausgewählt, die Reise war gebucht und die Koffer schon so gut wie gepackt, als ich dann doch kalte Füße bekam und das Ganze storniert habe. Ich fühlte mich plötzlich einfach noch nicht bereit für meine Club-Urlaub-Premiere. All die Verlockungen und Versuchungen des All-Inclusive-Tourismus waren mir plötzlich viel zu gruselig. Sollten doch die anderen mit Cocktails, Animation und ausschweifendem Quergepoppe ihre Ferien verbringen. Ich wollte da nicht mitmachen! Und so blieb ich zu Hause, redete mir meine puristische Urlaubseinstellung schön, und fand jede Menge Argumente, warum ich schlau gehandelt hatte. Ich brauchte mich nicht vor Feuerquallen in Acht zu nehmen, musste nicht um Fünf Uhr morgens aufstehen, um mir einen Liegestuhl zu reservieren, und niemand konnte mich zwingen, Flip-Flops zu tragen. Ich musste mich auch nicht vor der Schweinegrippe in Acht nehmen. In meinen Garten würde die nämlich nicht kommen, die fand es viel toller zwischen all den bekloppten Massentouristen auf Mallorca oder sonst wo. Da hüpfte sie von Strandlaken zu Strandlaken, surfte beim Eimertrinken durch den Sangria und tanzte in den Bumsdiskothen die Charts rauf und runter. Und von solchen Dingen hält sich ein schlauer Mann sowieso lieber fern. Ich mache mir jetzt ein kühles Karhu aus Finnland auf und gebe mich der Idylle hin.

Genießt den Sommer, so lange er noch einer ist. Schwimmt im Mondlicht, habt Sex unterm Sternenzelt und trinkt am Lagerfeuer. Vor allem aber mögen die Brauereien Eures Herzens Euch mit wohligen Gefühlen beglücken.

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