HERE COMES SICKNESS: KOZEL
Wenn der Bierfreund auf Entdeckungsreise geht, begegnen ihm seit einiger Zeit immer wieder exotische Wesen: 1,25 Liter Großraumflachen mit tschechischen Brauereiprodukten. Zu einem sagenhaft günstigen Preis. Da braucht man für den geruhsamen Alleintrinkabend also nur drei von den Kruken nach Hause tragen, was wesentlich einfacher ist als die adäquaten acht Standardflaschen, denkt der praktisch orientierte Mann und will zugreifen. Um dann erschaudernd seine Hand zurückzuziehen. Denn die Dinger sind aus Plastik. Das geht ja mal gar nicht!
Und schon sind wir im mittendrin im fröhlichen Wettstreit der Kulturen! Bier gehört in Gläser und nirgendwo sonst hin. Schon gar nicht in Plastebecher oder -flaschen. Das sind sich eigentlich alle einig, aber irgendwer muss die Megaflaschen (und ihre kleinen No-Name-Geschwister aus den Discountern) ja trinken, sonst gäbe es sie ja schließlich nicht.
Beim „Kozel“ ist es nicht wirklich feststellbar, ob es so öde schmeckt, weil es generell so schmeckt, oder ob die Plaste daran Schuld ist, jedenfalls ist es kein Genuss. Und damit ist eigentlich alles zu diesem Thema gesagt. Viel interessanter ist da schon die Dekoration die das „Kozel“ sich gewählt hat, schließlich ist die gute alte „Timm Thaler“ Ausgabe aus den 70er Jahren schon lange vergriffen.
Brauerei: Velké Popovice
Land: Tschechien
Typ: Lager
Prozent: 4,6
passt zu: Sauerkraut, Kümmelkäse und Paprikafleischwurst
Trivia: an dieser Stelle sollte jetzt eigentlich etwas positives zum „Kozel“ kommen. Aber irgendwie will mir wirklich nichts einfallen. Doch, halt- der durstige Ziegenbock auf dem Etikett ist eigentlich ganz knuffig.