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GÖSSER: DAS GUTE BIER VON (GANZ) WEIT WEG

Posted in - Bier on April 1st 2013 0 Comments

Nehmen wir noch eins? Ja, aber nur ein gutes Gösser! So war früher unser Code, in der österreichischen Dependance in der Schliemannstraße. Keiner von uns wusste, wie die Kneipe hieß, aber wenn wir sie gefunden hatten, dann waren wir zu Hause. Theaterregisseure überzeugten dort ihre Darstellerinnen mit Obstler zu Nacktszenen, Existentialistinnen fühlten sich unterfickt und Barkeeper zeigten gerne mal, das sie auch Wing-Chun-Eleven waren, wenn sie besonders renitente Gäste vor dem Tresen zusammenfalteten. Und das Gösser? Das war meistens kalt, und wenn nicht, dann kam es in den Tiefkühlschrank, um dann schockgefrostet zu munden. Jeder Besuch war ein Fest und am nächsten Morgen wusste niemand, ob er ein österreichischer Theaterregisseur, eine Existentialistin oder ein renitenter Gast war. Aber das war es jedes Mal wert. Und dann war die Kneipe plötzlich weg, verschwunden, gentrifiziert. Da, wo diese zauberhafte Einkehr einmal war, da ist jetzt ein Cafe (mit Kinderwagenparkspace) und Sojamilch auf der Karte, die verkrachten Existenzen haben ein anderes Heim gefunden und wir haben zähneknirschend ein neues Lieblingslokal akzeptiert. Nur das gute Gösser, das gibt es in der ganzen Hauptstadt nicht mehr. Und dieser Verlust wiegt schwerer, als alles andere.

Brauerei: Gösser

Land: Österreich

Typ: Lager

Prozent: 5.7

passt zu: Ludwig Hirsch CDs, Netzhemden und Hausmannskost

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