KOREANISCHER SCHWERTKAMPF: SHADOWLESS SWORD
SHADOWLESS SWORD (Splendid 2008)
Korea im Jahre 927. Eine Invasionsarmee bedroht das Königreich und löscht durch Attentäter die Königsfamilie aus. Die einzige verbleibende Hoffnung ist Prinz Jung-Hyun, der vor Jahren ins Exil geschickt wurde. Die Schwertkämpferin So-ha wird ausgesandt, den Prinz zu finden und in die Hauptstadt zurückzuholen. Doch der Prinz, der sich in ländlicher Umgebung als Bandit niedergelassen hat, will sein Erbe unter keinen Umständen antreten. Überleben ist seine einzige Devise und die Chancen am Hof zu überleben sind denkbar ungünstig. Doch auch der Feind ist schon auf seiner Spur, so das auch die Chancen im Exil zu überleben mehr als schlecht stehen. So-ha rettet ihm mehrmals das Leben, bevor der Prinz sich langsam entsinnt, dass er selbst einmal ein großer Schwertkämpfer war. Jung-Hyun greift zum Schwert und stellt sich seinen Gegnern.
Die Grundgeschichte ist schnell erzählt und nicht unbedingt innovativ, aber darin liegt auch ein großes Plus, im Vergleich zu vielen anderen koreanischen Martial-Arts Filmen, die ja oft dazu neigen, den europäischen Zuschauer durch ihre verzwickten und undurchschaubar verwobenen Handlungsstränge im Dunkeln tappen lassen. Von der Storyline abgesehen weiß „Shadowless Sword“ vor allem durch seine Ästhetik zu punkten. Es ist ein wunderbarer Swordsplayfilm, mit grandiosen Kostümen in beeindruckenden Kulissen, ein visueller Hochgenuss. Hier wird gekämpft und durch die Lüfte geflattert, wie man es schon lange nicht mehr gesehen hat. Besonders die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen wissen auf der ganzen Linie zu überzeugen. Angereichert ist das ganze dann noch mit diversen Feinheiten, so verwenden Prinz Jung-Hyuns Banditenkameraden auffällig viel Kajalstift, sprechen reichlich nasal und erinnern an die Piraten der Karibik. Und man kann den, meines Wissens nach, ersten unter-Wasser-Schwertkampf bestaunen. Über das Ende schaut man dann einfach wohlgefällig hinweg, das ist dann doch etwas zu pathetisch geraten. Es bleibt zu vermerken, das Korea auf dem besten Wege ist, Hongkong endgültig den Rang abzulaufen.