Mein Jahresrückblick 2020
2020 war mit Sicherheit…
…ein richtiges Arschlochjahr. Es war ein frustrierendes, deprimierendes, düsteres, schmutziges, verlorenes, verkommenes, doofes, ödes, erschreckendes, verseuchtes und garstiges Jahr.
Aber da ja jede Sache ihre zwei Seiten hat, gab es auch ein paar andere Aspekte.
Nikotin, Bier und die Wissenschaft
„Was schützt vor Corona?“, war die Frage des Jahres. Es gab jede Menge Antworten. Doch irgendwie waren alle unbefriedigend und wurden baldigst widerlegt. Ich bin Anhänger von drei Theorien, denn die gefallen mir sehr gut!
1. Französische Wissenschaftler hatten beobachtet, dass unter den Corona-Infizierten nur sehr wenige Raucher zu finden waren. Sie vermuteten, dass Nikotin die Infektion verhindert! Leider bekamen sie aber kein Geld, um eine entsprechende Studie durchzuführen. Weil, wo kommen wir denn da hin, schließlich ist Rauchen ungesund… Ich hab jedenfalls selten so gerne und mit gutem Gewissen geraucht wie im Frühling!
2. Alkohol desinfiziert und wer viel trinkt, kann sich nicht anstecken! Das war natürlich für alle Freunde des Bieres eine wunderbare Nachricht. Aber auch diese Idee wurde von der Politik nicht ernst genommen, im Gegenteil, die versuch(t)en durch eine Art Prohibition, die Bevölkerung daran zu hindern, sich selbst zu schützen…
3. Ein großer Löffel Senf vorm losgehen, macht den Mund-Rachen-Raum fit für den Tag und schützt vor Viren und Bakterien. Wirkt aber nur ohne Bockwurst dazu! Und spielt in der Berichterstattung der Medien logischerweise gar keine Rolle.
The Return Of Pfad der jungen Naturforscher
Der erste Shutdown mit den geschlossenen Kneipen zwang einen ja dazu, sein Feierabendbier draußen zu trinken. Selbst als mit der ersten Lockerung der „Fensterverkauf“ gestattet wurde, standen durstige Mädchen und Jungs auf der Straße oder im Park. Die Sehnsucht nach Gesellschaft war so groß, dass man das eben hinnahm und wenn es nicht gerade regnete, dann war es auch okay. Ein Problem gab es aber, es gab nämlich keine Klos. Und so bot 2020 die Gelegenheit, wieder zu lernen, draußen zu pinkeln. Jeder Baum, jeder Strauch, jede Hecke in Berlin durfte sich über reichlich Besuch und jede Menge Mineralien freuen. Ganz besonders hoch im Kurs waren natürlich geschützte Plätze im Gesträuch, die sich binnen kürzester Zeit zu echten Tummelplätzen junger Naturforscher entwickelten.
Fußball
Tja, was waren das für Tage im März, ich hatte ein Heimspielticket gegen Bayern München, ein Auswärtsticket gegen Hertie und dann war plötzlich Sendepause in den Stadien. Als es dann endlich weiterging mit den „Geisterspielen“ hatte ich gar keine Lust mehr auf Fußball, auf gruselige Atmosphäre vor leeren Rängen und mit schreienden Trainern… Aber in der Not frisst der Teufel eben Fliegen und in der Tristesse des Corona-Alltags sind inzwischen selbst Geisterspiele eine willkommene Abwechslung geworden. Was aber nichts daran ändert, dass ich endlich wieder ins Stadion will und ich bei jedem Spiel von Union kurz vorm heulen bin, weil ich das so vermisse, mit Menschen zu singen, zu schreien und zu feiern!
Kräh? Greadiv? Kreativität!
Einsame Abende, dunkle Wolken, ständige Hiobsbotschaften in den Nachrichten… genau die richtige Mischung, um doof zu werden und einen noch größeren Sockenschuss zu kriegen. Abhilfe konnten Handarbeiten wie Sticken und Makramee schaffen, aber das ist eher nix für mich. Also hab ich ein neues Buch geschrieben. „An der Mittellinie stehen die coolen Jungs“ wird am 8.Mai erscheinen und führt zurück in die frühen 80er in Ostberlin.
Freunde
Auch 2020 waren Freunde eigentlich das wichtigste im Leben! Und so soll es auch im neuen Jahr bleiben. Denn egal was diese blöde Seuche auch unternimmt, um die schönen Seiten des Lebens kaputtzumachen, gegen Freundschaft und Herzensmenschen kommt sie nicht an!