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Oktober 1989: aus „Wir hatten ja nüscht im Osten…nich ma Spaß!“

Posted in - Bücher & Entertainment on Oktober 2nd 2016 0 Comments

Wie war das vor eigentlich vor 27 Jahren, als noch keiner ahnte, das bald die Mauer fallen würde und nur ein Jahr später die Wiedervereinigung stattfinden würde? So war das!

Sonntag 01.10.
Der Morgen tut weh, aber richtig. Neben mir im Bett schnarcht jemand. Ich kann nicht erkennen, wer es ist, weil er den Riesen-BH von Herberts Frau auf dem Kopf hat. Ich weiß gar nicht, wie dieses blöde Ding schon wieder in mein Bett kommt! Ich hoffe, dass es Torsten ist. Hab Glück.
Wir gehen zum Mittagessen ins Eisbeineck und setzen uns danach noch auf den Forki. Halten aber beide nicht lange durch. Das Wochenende war echt zu hart.
Ich leg mich auf die Couch und mach den Fernseher an. Morgen zahl ich die erste Miete für die neue Wohnung und dann muss hier auch bald mal umgeräumt werden. Die Zeulenroda-Schrankwand erdrückt mich. Aber was mach ich dann mit der Hausbar? Beim Polizeiruf flöte ich mir ein paar Klosterbruder ein und penne noch vor dem Ende ein.

Montag 02.10.
Der Chef macht Politinformation. Jetzt weiß ich, dass wir zum 40. Jahrestag der DDR den Plan nicht nur erfüllt, sondern sogar übererfüllt haben. Mit viel Improvisation und Geschick. Damit das so bleibt, krieg ich gleich für Morgen eine Dienstreise nach Schwerin. Hurra, da wollte ich ja schon immer mal hin …

Dienstag 03.10.
Mit dem Personenzug nach Schwerin. Es ist kalt im Abteil und das Klo ist kaputt. Alle Klos im Zug sind kaputt. Eines der Klos ist dann noch ein bisschen verstopfter.
Mein Handelspartner ist nicht mehr da, sein Ersatz verlangt den doppelten Tarif. Mir doch egal, ich will bloß schnell wieder zurück nach Berlin und zieh eben mit der Hälfte der Unterlegscheiben ab. Reicht trotzdem.

Mittwoch 04.10.
Mit Marco und Alex im Kaffee Burger getroffen. Die Bedienung ist wieder geil drauf, aber wir auch. Als wir das dritte Mal Steak überbacken auf Toast bestellen, wird die alte Dame richtig sauer. Kriegen wir aber noch, dann wirft sie uns raus.
Danach zum Jojo in der Wilhelm-Pieck-Straße. Expander des Fortschritts spielen und noch ne Menge anderer Bands. Ich geh mit einer Iris mit. Bei ihr zu Hause ist es nur semikuschlig und nackt riecht sie komisch. Während wir Sex haben, versuche ich die ganze Zeit rauszukriegen, ob das ihr Deo ist oder ihr Körpergeruch. Danach schlaf ich vor Erschöpfung ein.

wirhatten600web

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