SINGHA BEER: TIME TO SAY GO BYE
Dieser Text soll mit einem waschechten Outing beginnen! Also natürlich keinem Outing bezüglich meiner sexuellen Ausrichtung, das wäre ja jetzt auch zu wunderlich. Nein, es geht hier um Bier!
Deshalb gebe ich an dieser Stelle, ohne Scham, zu: Ich liebe Singha Beer! Von der ersten Begegnung an. Und diese Liebe hält nun schon fast zwanzig Jahre. Es gibt einfach kein anderes Bier, das so perfekt zum Essen passt, das seinen Geschmack erst richtig entfaltet, wenn man scharfe Speisen isst. Es ist ein idealer Begleiter zu Hauptspeisen, zum Salat und sogar zum Dessert. Und kaum ein Bier harmoniert so wundervoll mit der Zigarette-Danach. Das Singha gab es früher nur in guten Thai-Restaurants, dann auch in weniger guten und irgendwann auch im asiatisch geführten Spätverkauf. Trotzdem wurde das Singha kein Jeden-Tag-Bier. Dafür war es einfach zu schade. Aber es war immer da, wenn man es brauchte und wenn man Lust verspürte, auf den großen, exotischen Taste der weiten Welt.
Tja, bis letzte Woche. Denn da bekam ich ein Singha serviert, dessen Geschmack ich nicht mochte. Es war langweilig, es war fad und schmeckte domestiziert. Selbst mit grüner Currysauce harmonierte es nicht. War es überlagert? Während ich nach dem Haltbarkeitsdatum suchte, sprang mir plötzlich „gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot“ ins Auge. Hääää? Ein Singha und deutsches Reinheitsgebot, das passt ja überhaupt zusammen! Und dann sah ich es. Das Singha kommt nicht mehr aus Thailand, sondern wird für den deutschen Markt in Bayern gebraut. Pfui Teufel! Wenn ich bayrische Bier will, dann suche ich mir das selber aus und wenn ich Thai-Bier will, dann soll es gefälligst auch daher kommen und so schmecken! Damit hat der globalisierte Markt nun also ein weiteres Opfer gefunden und ich ein Lieblingsbier verloren. Ich werd dich vermissen Singha!
Spezifikationen (für das echte Singha):
Brauerei: Boon Rawd Brewery
Land: Thailand
Typ: Lager
Prozent: 5,0
passt zu: Tränen im Knopfloch, gutem Essen und Aromazigaretten