Zum 5. Mal Buchvater: Mein neues Buch ist auf der Welt!
Es ist soweit. Nach Fresslust, großem Bierdurst, Rückenschmerzen und heftigen Presswehen ist mein neues Bücherkind endlich da. Diesmal dauerte die Schwangerschaft fast 20 Monate und die meisten davon auch noch unter Corona-Tristesse…
Aber, immerhin geht es voran, denn bei meinem ersten Buch „Hört Franka eigentlich noch Black Metal?“ dauerte die Schwangerschaft ja schließlich über zehn Jahre.
AN DER MITTELLINIE STEHEN DIE COOLEN JUNGS spielt in Ostberlin 1982/83 und erzählt von meiner ersten Saison als Unioner. Von der unglaublichen Euphorie als 14-jähriger, endlich einen Ort gefunden zu haben, an dem man so sein konnte, wie man sein wollte. An dem man pöbeln, brüllen und echt sein konnte. Wo man sich nicht verstellen musste und der sozialistische Alltag keine Rolle spielte. Eine magische Arena, wo man Leute traf, die man sonst nie getroffen hätte und die einen mehr über das Leben lehrten als 5 Jahre Staatsbürgerkundeunterricht.
Das Buch erzählt viel über die Absurditäten des Alltags im Osten, über den Irrsinn der staatlichen (Schul-) Ideologie, aber vor allem darüber, dass es völlig normal war, dort auch glücklich zu sein. Oder eben auch unglücklich, weil man gerade Liebeskummer hatte.
Für westdeutsche Gastprofessör*innerinnen und hochdotiert-institualisierte Geschichtsumschreiber*innerinnen mag die Zone vielleicht eine Diktatur gewesen sein, für mich war sie es nicht! Für mich war es das Land, in dem ich aufgewachsen bin, in dem die Zeit irgendwie stillstand und in dem Freundschaft viel mehr wert war, als Statussymbole und Geld. Ein Land, in dem man jede Menge Spaß haben konnte und in dem man eben auch lernen musste, dass es überall Bekloppte gibt.
AN DER MITTELLINIE STEHEN DIE COOLEN JUNGS ist eine Coming-of-Age Geschichte über drei Freunde, die so gaaaanz langsam erwachsen werden. Die noch nicht wissen, was richtig und falsch ist, was groß oder klein zu sein hat und vor allem nicht, wie Brüste aussehen. Also wenn sie echt sind, und nicht vom Fernsehballett.
Das Buch ist für mich so etwas wie ein Familientreffen, denn in dieser Geschichte spielen viele Figuren meiner anderen Bücher mit. Es könnte die Vorgeschichte von „Wir hatten ja nüscht im Osten… nich ma Spaß“ sein. Und es ist eine Art Weitererzählung von „Guten Morgen, du schöner Mehrzweckskomplex“.
Ist es deshalb ein „Missing Link“? Nö, denn jedes Buch steht für sich. Und macht auf seine eigene Art Freude!
Ich muss jetzt stillen gehen, denn so eine Buchgeburt macht verdammt durstig. Und außerdem geht gerade im Osten die Sonne auf!
Bestellt das Buch bei mir, dann kommt es signiert und (fast) kapitalismusfrei zu euch.
Bestellhotline: mikis (at) raum-e.com
