HEISSKALT SERVIERT: FUCKING HELL
Das „Fucking Hell“ ist eine wunderbare Gelegenheit um mal über die Namen von Bieren zu sinnieren, schließlich zählen bei diesem Bier weder Tradition (die hat es noch nicht), noch die Brauerei (die ist nämlich unbekannt) und auch der Geschmack ist zweitrangig. Man kauft es einfach, weil es so einen geilen Namen hat. Aaaangeblich heißt es so, weil es in Österreich einen gleichnamigen Ort gibt und drei lustige Deutsche beim Umtrunk fanden, das würde gut zu einem Bier passen. Der Ort distanzierte sich umgehend, die lokale Brauerei winkte ab und so wird das „Fucking Hell“ in Baden Württemberg gebraut. Die Gerichte beschäftigten sich auch mit der Sache, das Bier durfte seinen Namen behalten und einen weltweiten Siegeszug antreten, denn der Name burnt natürlich ganz besonders dort, wo man durchschnittlich sowieso 23 Mal am Tag Fucking Hell sagt. Was ein Spaß.
Soll man das nun cool finden? Soll man sich darüber freuen, oder soll man das Ganze einfach nur doof finden, weil hier Bier nicht mit Stil, sondern mit einem gut getimten Marketingkonzept kreiert wird?
Einfach locker bleiben. Der Gag mit dem Namen funktioniert vielleicht beim ersten oder zweiten Mal, dann wird es schon langweilig. Und dann rächt sich der coole Name, denn der Geschmack erfüllt einfach die Erwartungen nicht. Ein „Fucking Hell“ sollte nämlich nicht nur naja-geht-so schmecken, sondern richtig knallen. Und das tut es leider nicht.
So und damit greifen wir die eingangs erwähnte Biernamensinniererei wieder auf. Wie würdest du denn dein Bier nennen? Ich würde, ach was ich werde, wenn ich mal groß bin, auf jeden Fall ein „Wesensbitter Blonde“ brauen (lassen). In einer nordfranzösischen Abtei, mit Ruhe, Stil und auf jeden Fall ohne das deutsche Reinheitsgebot! Darauf darf der stylische Biergenießer sich schon mal freuen.
Brauerei: anonym
Land: Deutschland
Typ: Lager
Prozent: 4,9
passt zu: englischem Frühstück, Fleckensuppe und dem bösen Blick